Medien

Die Zustimmung und Unterstützung der Öffentlichkeit für das "Projekt Entwicklungshilfe" war den Initiator_innen von allem Anfang ein wichtiges Anliegen. Bereits 1958 sagte der leider früh verstorbene Abgeordnete Peter Strasser in einer Parlamentsdebatte: "Ich denke daran, daß wir eine große Aufgabe darin haben, daß wir die Menschen unseres Landes mehr mit dem vertraut machen, was in diesen Ländern der Welt heute noch der graue Alltag ist. Ich denke hier an ein Beispiel aus Norwegen. […] Die norwegische Regierung hat einen Propagandazug mit Bil­dern und Filmen ausgerüstet und damit in ganz Norwegen für das norwegische Dorf in Travancore-Chochin [Indien] in der Bevölkerung gesammelt. Die Regierung hat den Betrag, der gesammelt wurde, verdoppelt." (Abg. Strasser, SPÖ, Nationalrat VIII. GP. -69. Sitzung am 3. Dezember 1958, p. 3158-59).

Fanden die kirchlichen Akteure vorerst auf direktem Wege – durch Druckschriften, Vorträge etc.– den Zugang zur Öffentlichkeit, so suchten die Organisationen der Entwicklungshilfe ab den 1970er Jahren immer stärker die Zusammenarbeit mit Medien. Wohl sind Berichte über die "Dritte Welt" in den Medien bis heute von geringer Bedeutung, doch hat sich mit dem Bewusstwerden der Globalisierung die Darstellung intensiviert und professionalisiert.

Als problematisch erweist sich jedoch eine zunehmend starke Dichotomisierung: Während die positiven Erzählungen eng mit EZA verbunden sind, erscheinen "die Anderen", die Akteure des Südens, als Verursacher oder Betroffene von Gewalt und Misswirtschaft.